Stammeshistorie

Stammeshistorie


Die Gründungszeit


Anfang der 50er Jahre gab es bereits die Sippe Adler, dessen Mitglieder zum größten Teil aus der Gemeinde Meerkamp stammten, im Stamm Giesenkirchen. Da in Meerkamp zu dieser Zeit mit Josef Jentgens ein neuer Pfarrer begann, beschlossen mehrere mutige Adler ein Gespräch mit dem neuen Pfarrer zu suchen, welches von Albert Kremer und Werner Wolf geführt wurde. Da Josef Jentgens selbst aus seiner vorigen Zeit als Pfarrer in Krefeld die Pfadfinderei kannte und dort Kurat war, war dieser sofort begeistert und so wurde Ende 1952 ein Antrag auf einen eigenen Stamm in Meerkamp gestellt. Anfang 1953 wurde dann der Stamm Salier gegründet und schon sehr schnell (noch im gleichen Jahr) als Stamm anerkannt. Erster Feldmeister wurde Werner Wolf.

Der Name Salier leitet sich von einem deutschen Adelsgeschlecht ab, welches vom 10. bis 12. Jahrhundert im Heiligen Römischen Reich regierte. Da dieses am linken Niederrhein bis hinunter nach Speyer beheimatet war, wurde der Name als passend für den neuen Stamm befunden. Der Dom zu Speyer war eine Art Heimat der Salierkönige, so dass dieser Dom sogar später ein Jubiläumsabzeichen unseres Stammes schmücken durfte (Abzeichen von 1983).


Die acht Gründungsmitglieder des Stamm Salier waren Werner "Uschi" Wolf, Albert "Aki" Kremer, Hubert "Pluto" Petit, Helmut "Wibbel" Heinen, Willi "Jonny" Kasmacher, Heinz "Schneckske" Schiffer, Albert "Krausi" Schmitz und Heinz-Peter "Pitt" Wiesen. Kurz nach der Gründung stießen mit Karl-Heinz Schiffer und Willi Hütz noch zwei weitere Mitglieder zur Sippe Adler.

Die beiden Bilder zeigen die Gründungsmitglieder im zweiten Sommerlager (1954 in Nideggen) und einige Jahre später.


Die Truppstunden fanden zunächst in einem kleinen Raum in der Kirche statt, welche damals nur eine Holzbaracke war. Wenige Jahre nach der Gründung wurden dann die heutige Kirche und ein Jugendheim gebaut. Seitdem ist das Jugendheim unsere Heimat. Das erste große Sommerlager fand schon 1953 statt. Es ging noch sehr abenteuerlich zu, denn obwohl es "nur" bis Obermaubach in der Eifel ging, musste auf der Fahrt mit dem Zug mehrfach umgestiegen werden. Es nahmen schon damals zwei Jungpfadfindersippen sowie eine Roverrunde (damals hießen sie noch Ritter) teil. Die folgenden Jahre vergingen dann ohne größeren Zuwachs und die Sommerlager führten meist in die Eifel.


 

Der erste Höhepunkt: Das 5-jährige Bestehen


In den ersten Jahren freundete sich der Stamm Salier mit einem Stamm aus Belgien an, welcher uns dann bei unserem 5-jährigen Jubiläum besuchte. Zusammen mit diesem Stamm und einem Fanfaren Corps aus Krefeld fanden zur Feier des Jubiläums ein Umzug durch Meerkamp sowie ein Schaulager auf dem Schulhof statt. Dies war so begeisternd für die Meerkamper und die Leute aus dem Umland, dass der Stamm in den Folgejahren schnell anwuchs. Kurz darauf waren die Salier der zweitgrößte Stamm im Gau Rheydt.

Die vier Bilder zeigen den anlässlich des 5-jährigen Jubiläums im Jahr 1958 durchgeführten Umzug durch Meerkamp, an dem sich neben den Saliern die befreundeten Pfadfinder aus Belgien und ein Fanfaren Corps aus Krefeld beteiligten.



Die 60'er und 70'er Jahre

 

In den nachfolgenden Jahren führten verschiedene Feldmeister den Stamm; auf Werner Wolf folgten Huber Petit, Albert Schmitz und Hans Böken. Nachdem in den ersten Jahren meist die Eifel das Ziel der Sommerlager war, führte es die Salier zu weiter entfernten Zielen wie den Schwarzwald und das schöne Österreich. Die Stammeshistorie wurde jäh unterbrochen als in den Jahren von 1971-1973 aus dem Stamm Salier wieder der Stamm Giesenkirchen wurde. Die Ursache kann heute (über 70 Jahre später) nicht mehr genau nachvollzogen werden. Im Jahr 1973 begann der Neuaufbau des Stamm Salier. Der erste Vorsitzende (wie es ab 1969 heißt) im wieder auferstandenen Stamm wurde Albert Schmitz. Ihm folgten Hans-Peter Hensen, Peter Fischer und Wilfried Kremer. Ende der 70'er Jahre gingen dann auch erstmals die Sommerlager über 1.000 Kilometer weit weg (1976 nach Irland und 1977 nach Norwegen).

Jubiläumsabzeichen 1978


 

Die 80'er und 90'er Jahre

 

Die 80'er und 90'er Jahre waren geprägt vom Namen Kremer. Als 1981 Albert Kremer zum Stammesvorsitzenden gewählt wurde, wusste wohl noch keiner, dass eine neue Ära beginnen sollte. Albert führte von nun an für zehn Jahre als 1. Vorsitzender und für weitere zehn Jahre als Geschäftsführer den Stamm. Dies tat er mit harter Hand und verschliss auch so manchen 2. Vorsitzenden bzw. 2. Vorsitzende (u.a. Wilfried, Ralf und Christa Kremer), führte aber auch einige Änderungen ein. So öffnete er zu Beginn der 80'er den Stamm auch für Mädchen, was eine Menge Geschick beim noch recht neuen Pfarrer und Kuraten Wolfgang Maifisch erforderte. Diese Entscheidung brachte aber den Stamm weiter und ließ die Mitgliederzahlen wieder beträchtlich wachsen. Dies konnte auch an der Leiterrunde abgelesen werden, welche Ende der 80'er und Anfang der 90'er manchmal aus über 20 Personen bestand.

Jubiläumsabzeichen 1983 (mit dem Dom zu Speyer) und 1988


 

Ein weiterer Meilenstein war die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister 1985, was dem Stamm finanziell weiterhalf. Später wurde dann auch die Satzung der Bundessatzung der DPSG angeglichen und ab 1991 gab es ein gleichberechtigtes Gespann von zwei Vorsitzenden an der Stammesspitze. Dieses bildeten zunächst Frank Kremer und Uwe Müller und später Frank Kremer und Martina Breuer. Die Lager gingen nun auch immer öfter ins Ausland; so fuhren die Salier zusammen mit anderen Stämmen des Bezirks 1985 zunächst für zwei Wochen nach Plymouth in Südwestengland und im Anschluss eine weitere Woche nach London in den Gilwellpark, 1987 zog es die Salier nach Tirol, 1988 nach Troldhoj (Dänemark) und in den 90'ern sogar nach Schweden und Frankreich.

Jubiläumsabzeichen 1993 und 1998


 

Das neue Jahrtausend

 

Im neuen Jahrtausend wurden die Geschicke der Salier in andere Hände gelegt. So prägte Martina Breuer als Vorsitzende von 1998 an für zwölf Jahre den Stamm; zunächst mit Frank und später mit Ralf Kremer, es folgten Daniel Berg und Jens Dietel. Jens prägte nach Martina dann die nächste Ära. Er leitete zwölf Jahre den Stamm, davon 9 Jahre zusammen mit Michael Kleinen, welcher 2010 als Vorsitzender hinzukam. Beide gaben dann gemeinsam 2019 den Staffelstab an Ann-Cathrin Engels und Catharina Michels weiter. Geistliche Unterstützung erhielten wir seit 1995 lange Jahre von unserem Kuraten Reiner Syben, welcher seinen Staffelstab ebenfalls 2019 an unseren langjährigen Vorsitzenden Michael übergab. Als Geschäftsführer gehört seit 2001 auch Joachim Michels zum Vorstand. Seit jeher hat er unsere Finanzen immer fest im Griff.


Jubiläumsabzeichen 2003 und 2013


 

Auch im neuen Jahrtausend wurde so manches schöne Lager erlebt. So ging es u.a. 2002 nach Irland in die Nähe von Dublin, 2006 besuchten wir den Platz Blidingsholm in Schweden, 2008 ging es ins sonnige Monasterolo in Italien, 2012 nach Troldhoj nach Dänemark und 2014 ins deutsche Schweden nach Großzerlang auf den Bundeszeltplatz der VCP. Die letzten Sommerlager führten uns 2015 zum Chiemsee in Chieming, 2016 zur Aggertalsperre bei Gummersbach und 2017 in den lang ersehnten Gilwell Park nach England. Das Jubiläumslager war 2018 im Pfadfinderzentrum Zeewolde.


Wir hoffen dass der Stamm Salier noch viele spannende Jahre erlebt und die Chronik durch einige Erlebnisse und Personen weiter bereichert wird.